Aufgabe Neubau
Nutzung Bürogebäude
Bauherrenschaft OSMAB LPF 2 GmbH
Leistungsphasen 1-4
Baujahr Ab 2024
Lage Frechen

Der KRISTALL repräsentiert als Gebäude E das Herzstück des NEOBEL-Quartiers in Frechen. Sein expressives, vielseitiges Design bildet das neue Zentrum und steht im harmonischen Dialog mit der umgebenden Landschaftsgestaltung. Der markante Hochbau erstreckt sich über vier Vollgeschosse sowie ein Staffel- und Kellergeschoss und nimmt mit seinen imposanten Maßen von etwa 17,50 x 37,50 m eine führende Position innerhalb des Areals ein. Die geplante Nutzung, darunter ein Restaurant, Schulungsbereiche und Büroflächen, ergänzt die vielfältige Nutzung des Gebäudes, das gemeinsam mit dem Greenhouse das architektonische Highlight des Quartiers bildet.

Der Kristall am Elisabethplatz

Die Form


Die architektonische Gestaltung des Gebäudes wurde nach intensiver Analyse auf den Begriff "Kristall" ausgerichtet. Kristalline Fassadenstrukturen wurden als prägendes Leitbild des Entwurfs gewählt, wobei verschiedene Materialien und Formstudien dem Gebäude unterschiedliche Gesichter verleihen. Die finale Entscheidung fiel auf eine gezackte Fassadenvariante mit Balkonen, die eine feinere, kristalline Ästhetik schafft.

Die Gestaltungsprozesse umfassten intensive Planungsschritte, von Skizzen über Isometrien bis hin zu 3D-Simulationen. Die Wahl einer champagnergoldenen Farbvariante und die Integration von gelasertem Lochblech für Balkonabsturzsicherungen verleihen dem KRISTALL eine elegante Anmutung. Der Haupteingangsbereich wurde bewusst gestaltet, um sich vom Faltungsmuster abzuheben und über zwei Geschosse zu erheben.

Skizzen als Formstudien der verschiedenen Ansätze

Fassade


Schlussendlich wurde den ersten Intentionen gefolgt und die gezackte Fassadenvariante weiterentwickelt. Die regelmäßig gefaltete Gebäudehülle wurde um Balkone ergänzt. Polygonale Geländerformen waren das Ergebnis kleiner Formstudien. Über die erweiterte Fassadenebene gelang es ein feineres, kristallines Bild zu erzeugen. Über die Visualisierungen von Konzept 3D konnte das Aussehen und die Einbindung des KRISTALLS in ein stimmiges Gesamtensemble vertieft werden. Während der Bearbeitung erfolgte ein Perspektivwechsel, um das Gebäude besser erfassen zu können.

Fassadenstudien anhand eines Modells

Zeichnungen der Fassade aus allen Perspektiven

Material


Nach der abschließenden Festlegung des formalen Designrahmens wurden die Konturen mit Farbe und Struktur gefüllt. Im August 2022 entstanden sechs verschiedene Varianten während einer Reihe von Materialstudien. Diese präsentierten die Fassadenhaptik in verschiedenen Ansichten, Perspektiven und Stimmungsbildern. Die Wahl fiel auf eine Variante in champagnergoldener Farbe. Für die Balkonabsturzsicherungen ist die Verwendung von gelasertem Lochblech vorgesehen – eine Technik, die durch geknickte Polygone umsetzbar ist und gleichzeitig eine filigrane Wirkung erzielt.

Moodboards für das Fassadenmaterial

Restaurant, Bar und Seminare


Der Hauptzugangsbereich zu den Büroflächen erstreckt sich über zwei Geschosse, harmonisch an den ersten Bauabschnitt angelehnt. Für eine bessere Sichtbarkeit wurde hier bewusst auf die Faltung der Fassade verzichtet. Diese Begradigung, die sich vom Untergeschoss bis zum 1. Obergeschoss erstreckt, wird durch den darüberliegenden Balkon sowohl als Eingang als auch als schützendes Dach genutzt.

Moodboards für den Barbereich

Im Erdgeschoss wurde die Restaurantnutzung von der Johannisstraßenseite zur Wohnhausseite hin verschoben und verkleinert, um den aktuellen Bedarf an größeren Gastronomieflächen zu berücksichtigen. Infolgedessen wurden die Schulungsräume erweitert, und die Platzgestaltung von H2R wurde an die Nutzungsverschiebung angepasst. Neben einer neuen Platzgestaltung liegt ein zusätzlicher Schwerpunkt auf umfangreicher Bepflanzung. Umkleidebereiche und WC-Anlagen für das Erdgeschoss wurden in das Untergeschoss verlegt, um die ebenerdige Fläche optimal zu nutzen.

Bürofläche


Die Büroflächen präsentieren zwei Innenausbauvarianten, die eine optionale Teilung in zwei Mieteinheiten oder die Gesamtnutzung der Etage ermöglichen. Sekundäre Nutzungsbereiche wie Teeküchen, Lagerräume und WC-Anlagen sind im Inneren integriert. Büros, Besprechungsräume und Foyers befinden sich fensterseitig, wobei kleine Büronutzungen auf der sonnenintensiven Seite gemäß Bauphysik vermieden wurden. Regelmäßig angeordnete Balkone steigern die Attraktivität und die Nutzungsmöglichkeiten der Flächen. Eine vollständige Nutzung der Etage wäre wünschenswert, um das volle Potenzial der Grundrissgestaltung auszuschöpfen. Durch Blickbeziehungen in alle Richtungen und natürliches Licht von jeder Seite kann mittels offener und zugleich zonierter Gestaltungskonzepte eine einladende Arbeitsatmosphäre geschaffen werden.

Moodboards für Empfang und Bürofläche im Obergeschoss